15 Mrd. zum Abitur
Mittwoch, 16. November 2011

Gymnasiastin Maren Stock schrieb Facharbeit über den Bunker der Bundesbank

Maren Stock (4.v.l. mit orangener Weste) im Kreis der Gästeführer, die der Öffentlichkeit den Bundesbank-Bunker in Cochem erklärten.

„Seit ich das erste Mal einen Bunker betreten habe, bin ich fasziniert von dem logistischen und sicherheitstechnischen Aufwand, der hinter einem solchen Bauwerk steckt. Bunker sind Orte, in denen Geschichte wieder lebendig wird“, so die einleitenden Worte von Maren Stock zu ihrer Facharbeit in Geschichte. Die 19-jährige Gymnasiastin aus Polch (Rheinland-Pfalz) hat sich an ein Thema herangewagt, dass inhaltlich und historisch als Schwergewicht gilt: Die Geschichte der Ersatzwährung BBKII und deren 15 Milliarden DM-schwerer Einlagerungsort, die Bunker- und Tresoranlage der Deutschen Bundesbank in Cochem.

Zum zweiten Mal sind Bunker und ihre Geschichte Thema von Facharbeiten im Rahmen des Abiturs, zum zweiten Mal resultieren Spitzenbewertungen daraus, zum zweiten Mal ist die Aufarbeitung Frauensache. Denn nach Caroline Louen (Geschichte und historische Einordnung des Ausweichsitzes der Verfassungsorgane des Bundes) hat sich nun Maren Stock ein Thema vorgenommen, dass selbst durch die Bundesbank noch nicht abschließend aufgearbeitet werden kann. Der Grund: Zahlreiche Unterlagen sind wegen anhaltender Geheimhaltung gesperrt. Also schlug die 19-jährige Schülerin einen Umweg ein und studierte nicht nur die zugänglichen Archivalien. Über ihre Recherche hat sie sich in das Team der Gästeführer hineingearbeitet, die im Oktober 2010 im Rahmen der ersten öffentlichen Besuchsmöglichkeit im Cochemer Bundesbank-Bunker die Gäste mit dem Schutz- und Lagerort vertraut machten. Dabei kam sie auch mit zahlreichen Zeitzeugen ins Gespräch und erlangte so nicht nur Insider-Wissen zur einst geheimen Anlage, sondern entwickelte auch ein Gefühl für den Stellenwert der Ersatzwährung und ihrer sicheren Einlagerung.

Was schließlich entstand, erhielt nicht nur als Facharbeit eine hohe Punktzahl, sondern liest sich auch interessant und ist ein wichtiger Beitrag im Zuge der Aufarbeitung. Dabei wird auch klar: Es geht nicht nur um den Bunker in Cochem, sondern um das Interesse Jugendlicher an einem wichtigen Thema der jüngeren deutschen Geschichte: Dem Kalten Krieg. Ein Thema, dass noch viel Stoff bietet – und manchen unerforschten Bunker.

Im Anhang: Facharbeit „Ausweichsitz der Deutschen Bundesbank und die
Notstandswährung zur Zeit des Kalten Krieges“ von Maren Stock im pdf-Format
(5,3 MB)