Bunkermuseum geht in siebente Saison
Mittwoch, 09. April 2014

2008 eröffnet, wird in Ahrweiler einmalige Erfolgsgeschichte fortgeschrieben

Einer der ersten Besucher 2014 im Regierungsbunker: Historiker Prof. Dr. Josef Foschepoth (im Bild an einer Handvermittlungsstelle im Museum).
Einer der ersten Besucher 2014 im Regierungsbunker: Historiker Prof. Dr. Josef Foschepoth (im Bild an einer Handvermittlungsstelle im Museum).

Die „Dokumentationsstätte Regierungsbunker, Bad Neuenahr-Ahrweiler“ startet nach der Winterpause aktuell in die siebente Saison und erwartet im Jahresverlauf 2014 den 500.000sten Besucher! Damit wird eine Erfolgsgeschichte im ehemaligen Atomschutzbunker der Bonner Regierung fortgeschrieben, die im März 2008 begann. „Interessierten Besuchern sollte alle zwei Wochen für zwei, drei Stunden die Tür aufgeschlossen werden“ erinnert sich Dr. Wilbert Herschbach vom Träger, dem Heimatverein „Alt-Ahrweiler“, an erste Gespräche mit dem Bund 2005, der damals mit 200 Besuchern pro Monat kalkuliert. Geht man von diesen Zahlen aus, folgte ein explosionsartiges Interesse am Bunker, denn Jahr für Jahr begrüßt die Dokumentationsstätte um Leiterin Heike Hollunder über 70.000 Gäste aus aller Welt. Und auch für 2014 liegen bereits Voranmeldungen auf Rekordniveau vor.

Einer der ersten Besucher der jungen Saison war Prof. Dr. Josef Foschepoth, der mit seiner Familie zum Ahrweiler Bunker kam. Der Historiker von der Universität Freiburg ist einer der führenden Wissenschaftler mit den Schwerpunktbereichen Kalter Krieg oder auch Geheimdienste und Überwachung der Bundesrepublik. Der ehemalige Regierungsbunker als Nachrichteneldorado und Schaltpult der Superlative bot dabei reichlich Stoff zum Gespräch und Nachschauen. „Mir ist bei dem Besuch sehr deutlich geworden, wie wichtig die Suche und Sicherung derartiger Geschichtsorte für die Geschichte und das Geschichtsverständnis der Bundesrepublik ist. Dass hier alles durch großes bürgerschaftliches Engagement in Auseinandersetzung mit unserem Staat errungen und gesichert wurde, ist eine nicht hoch genug anzuerkennende Leistung“, äußerte Foschepoth seine Gedanken zur Arbeit in und um den Bunker.

Die historische Aufarbeitung und deren inhaltliche Vermittlung an die Besucher zählte und zählt dazu und so wird es auch 2014 wieder viel Wissenswertes und auch Neues zum ehemaligen Staatsgeheimnis geben. In der Veranstaltungsplanung spielt Foschepoth selbst eine maßgebliche Rolle: Zusammen mit weiteren Wissenschaftlern und Experten ist für November eine Veranstaltung in der Dokumentationsstätte geplant, in der es um Staatsgeheimnisse und ihre Rolle für die wissenschaftlich-geschichtliche Aufarbeitung der Bundesrepublik Deutschland geht. Ein Thema, das im „Staatsgeheimnis Nummer 1“ der alten Bundesrepublik natürlich einen idealen Veranstaltungsort findet.