Vom 9.11. bis zum 11.9.
Sonntag, 10. September 2006
Foto: Rückbauer und Rückgebautes: Fünf Jahre wurde am und im Bunker geräumt - und dafür weit weniger Geld ausgegeben, als ursprünglich veranschlagt. Wie das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung mitteilt, wurden aus 60 Mio. DM 16,4 Mio. Euro.

Zahlen zum Regierungsbunker

Jahrestag. Vor fünf Jahren begann der Rückbau des Regierungsbunkers.

Innerhalb eines Monates werden die Arbeiten eingestellt. Ausschlaggebend sind die New Yorker Anschläge vom 11.9. (2001).

Ähnliche Daten: Am 9.11. (1959) beginnen die Räumungsarbeiten im gleichen Tunnel. Die Bundesregierung will ihren Ausweichsitz.

Fast genau 38 Jahre später verlässt sie ihn. Und wartet. Im August 2001 beginnt der Abriss. Und endet innerhalb eines Monats. 11.9.2001.

Die Zahlen bleiben ein Mysterium dieses Bauwerks.

Am 7.12.1958 veranschlagt ein Pioniertrupp der Bundeswehr die Ausbaukosten eines Teils der Anlage auf 5,5 Mio. DM. 600 Personen soll Schutz geboten werden, Bauzeit 16 Monate.

4.4. (1959): Die Bundesbaudirektion schätzt die Kosten auf ein Vielfaches - und kämpft bereits drei Wochen später mit dem Bundeshaushalt 1959. Der hatte diese Maßnahme nicht einkalkuliert. 16.7. (1959): Die Kosten steigen nochmals um 7 Mio. DM. Präzise: Vor der Kommastelle zum Pfennig stehen bereits nur noch drei Nullen. Tagtäglich wird ab sofort kalkuliert: Termine, Kosten und Epiloge im Staatshaushalt. Land wird angekauft, Bindungsermächtigungen für die kommenden Jahre erteilt. Am 23.3. (1960) taucht "Rosengarten" in einem medizinischen Handbuch auf. 4.4. (1960). Die veranschlagte Bausumme verdreifacht sich. Gebaut werden soll später.

2 Mal Walter: Die Chefs haben den gleichen Namen - und nicht mehr: Der eine sagt, was gebaut wird, der andere setzt es um.

24.6. (1960): Die Baukosten werden neu kalkuliert - und gehen runter. Gebaut werden soll später.

Endlich präzise: 5 Gemeinschaften bieten für den Ausbau einen neunstelligen Betrag bis auf 71 Pfennige hinter dem Komma.

Adenauer bespricht sich am 9.12. (1960) Mehrkosten i.H. von rund 60 Mio. Mark. Ab sofort wird täglich 21 Stunden am Ausweichsitz gearbeitet.

(...) später 24 Stunden -

bis in den Dezember 1997.

Für den Rückbau (August 2001 bis Juli 2006) werden rd. 60. Mio.Mark veranschlagt.

Juli 2006: Der Rückbau ist beendet. 25.8. (2006): Der Bund rechnet ab. Rund 19 Mio. Euro für Rückbau und Museumseinrichtung.