3.500 Besucher erobern den Ausweichsitz
Sonntag, 22. Juli 2007
Blick in den Austellungsbereich für die Fotos und Kurzfilme, im Hintergrund mit dem Blick in den ausgeleuchteten ca. einen Kilometer langen Hauptstollen des Bunkerteils West.

Mehr Menschen, als im Ernstfall in die Anlage eingezogen wären, nutzten am ersten Wochenende die Möglichkeit und rückten im ehemaligen Regierungsbunker der Bundesrepublik ein. In die Foto- und Videoausstellung, initiiert durch die Handwerkskammer Koblenz, den Heimatverein „Alt Ahrweiler“ und das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, kamen  3.500 Gäste aus allen Teilen der Republik.

Das Tunnelsystem unter den Weinbergen war voll, denn es hielt zwei Premieren parat: Zum einen konnte das ehemalige Staatsgeheimnis zum ersten Mal durch die Öffentlichkeit in Augenschein genommen werden, zum anderen gab es eine Zusammenstellung von Fotos, Filmen und zahlreichen Informationen zum Thema Regierungsbunker am Ort des Geschehens. Es war der Blick hinter die Kulissen, der sich Jung und Alt bot: Das Haupttor im Zugangstunnel West (Marienthal) stand offen und lud zum Gang durch das Innenleben ein, ergänzt um kompakt aufgearbeitete Informationen der künftigen Museumsführer aus den Reihen des Heimatvereins „Alt-Ahrweiler“, die später auch im Museum die Besucher auf dem Weg in das unheimliche Reich des Kalten Krieges begleiten und darüber informieren werden. Ein Ziel dieser Dokumentationsstätte wurde bereits bei der jetzigen Ausstellung am ersten von zwei Wochenenden erreicht: Die Besucher setzten sich mit der Thematik „Kalter Krieg“ auseinander, tauschten auch untereinander generationenübergreifend Gedanken und Erinnerungen zum diesem Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte aus – alles in der Kulisse eines der Hauptakteure jener Jahre.

Neben dem Zugangsbauwerk stehen für die Ausstellung der Bereich des ehemaligen Zentrallagers sowie Zentralwerkstatt im Innenteil der Anlage offen. Am Ende der Fotoausstellung, die Bilder von Kajo Meyer, Herbert Piel, Werner Baumann und Matthias Brand zeigen, können Besucher einen Blick in das über 1000 Meter lange Tunnelsystem werfen, dass aufwendig ausgeleuchtet wurde. Im Bereich der Zentralwerkstatt hat das Handwerk den Bunker zurückerobert. Hier sind kunsthandwerkliche Arbeiten aus der Ahrregion zu sehen.

Die Ausstellung ist ein zweites – und letztes Mal – am kommenden Wochenende 28. und 29. Juli von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Zahlreiche Bilder über die Ausstellung gibt es aktualisiert unter Foto-Galerie „Impressionen aus der Foto- und Videoausstellung am 21. und 22. sowie 28. und 29. Juli 2007“.

Stand: 22.07.2007