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5(1) Ausweichsitz der Landeszentralbank Rheinland-Pfalz

Explosionsgeschützte Notbeleuchtung in der Kommandozentrale, daneben das Messgerät für Überdruck im Bunker, der gasförmige Kampfstoffe aus der Anlage „herausdrücken“ sollte: Grundsolide, einfache Technik sollte das Überleben im 3. Weltkrieg sichern.
Beiwerk und Hauptmenü. Die gesamte Bunkerstruktur diente nur einem Zweck: Für den Ernstfall sollte das hier eingelagerte Zahlungsmittel alles vor der Tür am Laufen halten. Also wurde, wie auch im Ausweichsitz der Bundesbank, hinter einer massiven Tresortür Geld eingelagert. Damit wäre der Bunker der rheinland-pfälzischen Zentralbank das zweite, und bisher unbekannte Lager, der Ersatz-Währung im Krisenfall gewesen. Was in jedem Fall identisch ist: Der Hersteller der Tresortür ist – wie im Ausweichsitz der Bundesbank – die Firma Garny.
Zwei Mal Zahlenkombination, ein Mal Steckschlüssel, dann drehen: Der Weg in ein Geldparadies. Kein einziger Schein hätte allerdings im Alltag etwas gebracht – außer ungläubiger Blicke von Verkäufern und der Aufmerksamkeit der Polizei. Das Zahlungsmittel war „Streng Geheim“ und daher Niemanden bekannt.
Blick aus der Kommandozentrale in den „Monetenbunker“.
Hinter der 50 cm starken Tresortür der Firma „Garny“ und einer 3 Meter starken Außenwand liegen Gitterboxen für Geldwerte. Der gegossene Fußboden, seid der Bauzeit selten benutzt, ist aalglatt und glänzt wie am ersten Tag. Die Qualität in der Ausführung ist makellos – einzig das Kondenswasser aus der Lüftung hat hier über drei Jahrzehnte seine Spuren hinterlassen.
Leichtgängiges Schwergewicht. Die Tresortür wiegt zwar acht Tonnen, lässt sich aber mit einem Finger in Bewegung versetzen. Durch die grüne Tür hinten geht es in den Notausgang der Kommandozentrale.
Blick in die ABC-Dusche des Notausganges (der Kommandozentrale).
Duschtasse mit Lattenrost aus Hartholz. Auch hier sieht die hochwertige Einrichtung aus, als ob sie gerade montiert und nie benutzt wurde.
Bedienungsanleitung zum „Einschleusen“ kontaminierter und nichtkontaminierter Personen wie auch zum Ausschleusen aus dem Bunker. Die Beschreibungen auch hier sind „idiotensicher“ und lassen auch für Laien keine Frage offen.
Außenschott des Dekonbereiches, dahinter liegt der Gang zum äußeren Teil des Notausganges.
Wasserwerk im Bunkerteil 1 (Wohnen und Versorgung). Der Bunker hatte – natürlich – eine autarke Wasserversorgung über Tiefbrunnen – nur gab es im Ausweichsitz der Landeszentralbank gleich drei Tiefbrunnen, die unterschiedliche Wasserschichten anzapften.
Im Wasserwerk mit „Entmanganungsfilter“.
Technik aus dem Jahr 1964: 45 Jahre im Bunker und selten gebraucht, sieht auch hier alles aus wie gerade eingebaut. Die gesamte Anlage ist technisch in einem erstklassigen Zustand, die Funktionstüchtigkeit aller Geräte eingeschlossen.
Gefederte Verbindung zwischen Vorratsbehälter und Leitungssystem im Bunker, die im Falle einer Schockwelle eine schwingende Wirkung haben sollte.
Vorratsbehälter im Wasserwerk für jeweils 1.000 Liter Trinkwasser.
Die letzte TÜV-Prüfung der gesamten Bunkertechnik – hier an der Warmwasseraufbereitung im Wasserwerk – fand 1987 statt. Ab 1989 nutzte die Landeszentralbank ihr unterirdisches Krisenrefugium nicht mehr, 1993 wurde es veräußert.
Luftaufbereitung (mit kleinen LUWA-Filtern) in der Klimatechnik.
Mitte der 80er Jahre wurde die Klimatechnik im Bunker der Landesbanker umfangreich modernisiert und um neue Steuertechnik ergänzt – kurz vor dem Ende der geheimen Anlage.
Im Raum der Klimatechnik.
Ordnung muss sein: Jede Verteiler-Dose ist beschriftet, jede Rohrleitung hat ihre Farbkennung. Über die verschiedenen Stromleitungen lässt sich auch erkennen, was alles im Laufe der Bunkerjahre dazu kam. Zwei Mal wurde der Bunker umfangreich modernisiert und umgebaut – das war 1972 und 1977. 1985 wurde in moderne Technik der Lüftung und Klimatisierung investiert.
Im Raum der Stromversorgung: Auch hier dokumentiert der Bunker ungewöhnliche Lösungsansätze. So steht der Verteilerschrank auf zwei gebogenen Kufen und kann, ähnlich wie ein Schaukelstuhl, bei Erschütterungen des Bunkerkörpers mitschaukeln. Ein zwei Meter langes Pendel unter dem Schrank mit einem Gewicht sorgt für die nötige Trägheit und ein Auspendeln des gesamten Schaltschrankes. Das setzt einen kleinen „Pendelkeller“ voraus, dem man hier in der Bodenplatte eingelassen hatte. Entsprechend sind die Führungen an der Oberseite: Der Schrank kann nach rechts und links (in Blickrichtung) um einen halben Meter mitschwingen – auch dafür gibt es Führungsschienen, aber keine feste Verbindung.
Notstromerzeugung: Dafür wurden zwei Diesel mit jeweils 33.000 Watt Dauerleistung eingebaut sowie 83.000 Liter Kraftstoff gebunkert.
AEG-Stromerzeuger: 33 KVA bei 1.500 Umdrehungen pro Minute.
Startklar: Auch bei der Stromerzeugung reicht im Ausweichsitz der Landeszentralbank ein Knopfdruck, und der Diesel rattert los. Über Jahre wurde die Stromerzeugung – auch nach der Außerdienststellung des Bunkers – regelmäßig gepflegt und gewartet.
Vorrat für die Kühlung der Notstromerzeuger: Auch hier ist die farbliche Beschriftung auffällig, die über einen Blick in den Leitungsplan verrät, wo das „Bachwasser“ in den Bunker eingeführt wird, welchen Verlauf die Leitungen nehmen um in die Stromerzeugung zu gelangen. Es greift den Gedanken des Geisterschiffes auf: Hier wurde etwas eingerichtet, das auch nach Jahren und ohne einführende Erläuterungen durch eine neue Mannschaft sofort und erfolgreich betrieben werden musste.
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