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9 Ausweichsitz der Landesregierung Rheinland-Pfalz

Trockentoilette für die Post-Leute. Die Hochrechnung einer Notdurft: Die Beutel für die einmalige Benutzung reichten für 4.000 Einsätze aus.
Raum für die Fernmeldetechnik im Bunker. Nicht ganz so geräumig wie das Gegenstück eine Etage darüber, aber seinerzeit mit allem ausgerüstet, was im Kriegsfall die Verbindungen hergestellt hätte. Die Post hat vor ihrem Rückzug die Anlage gründlich geräumt und weites gehend leere, besenreine Räume zurück gelassen.
Eine von ganz wenigen Ausnahmen: Fernmeldetechnik im Bunker der Bundespost in Traben-Trarbach, die nicht demontiert wurde.
Notstromerzeuger (im Bunker der Bundespost Traben-Trarbach).
Batterieraum (im Bunker der Bundespost Traben-Trarbach), der eine unterbrechungsfreie Stromversorgung zwischen dem Ausfall des öffentlichen Stromnetzes und dem Anspringen der bunkereigenen Stromversorgung sichergestellt hätte.
Belüftungsbauwerk (im Bunker der Bundespost Traben-Trarbach), das Mitte der 90er Jahre komplett erneuert wurde. Zu diesem Zeitpunkt war der Kalte Krieg längst zu Ende, war der rheinland-pfälzische Ausweichsitz seit Jahrzehnten umgezogen – und doch spielte dieser Knotenpunkt offensichtlich im bundesdeutschen Konstrukt der Krisenbewältigung noch immer eine Rolle. Erst 2007 soll er verkauft werden.
Das Aufbau-Gymnasium in Alzey (2007). Hier endet Mitte der 70er Jahre die Suche der rheinland-pfälzischen Landesregierung nach ihrem „befestigten Auseichsitz“. Nach dem Provisorium an der Nahe (Staatliches Neusprachliches Gymnasium in Bad Sobernheim), „Haus Horst“ an der Mosel, ist es der dritte Ort, der im Land als Absteige für den Krisenfall ausgesucht und ausgebaut wird.
Weg vom Haupthaus (links) Richtung Turnhalle, in der (bis heute) oben Sport getrieben wurde und in den zwei Etagen darunter verbunkert (bis 1989) der Ernstfall trainiert wurde.
Turnhalle des „Aufbau-Gymnasiums“ in Alzey (mit Notausgang des Bunkers). Mitte der 70er Jahre wird hier losgelegt und der sportive Erweiterungsbau in die Tat umgesetzt – allerdings mit umfangreichen Fundamentarbeiten, für die weit mehr Aufwand betrieben wurden, als für den sichtbaren Teil darüber.
Im Obergeschoss des Bunkers der Landesregierung Rheinland-Pfalz (in Alzey, Aufbau-Gymnasium ). Langer Flur mit Ventilen in der Wand für die Luftversorgung der Räume dahinter (runde Kreise). Links liegen hinter gelben Türen die neuen Umkleideräume für die Schüler, die als Teil der Anlage umgenutzt wurden. Doch nicht nur hier erobern die Schüler das ungewöhnliche Reich unter ihrer Turnhalle. Erste Exkursionen durch den Bunker hat es gegeben, der mehr über einen Teil der Geschichte vermittelt als es irgendein Lehrplan bieten kann.
Seitengang (im Obergeschoss des Bunkers im Aufbau-Gymnasium) mit den Räumen der Funktionstechnik.
Die leeren Räume überließ das Mainzer Innenministerium nach der Außerdienststellung der Anlage 1993 der Schulleitung des Aufbau-Gymnasiums zur Nutzung. Was blieb, sind die Schildchen in den Türrahmen die noch heute erzählen, wer wo auf den zwei Bunkeretagen untergebracht war.
Räume der Fernmelder im Obergeschoss des Bunkers der Landesregierung in Alzey.
Klare Rollenverteilung: Im oberen Teil des Bunkers lagen die Technikräume und hatten das Lage- sowie Fernmeldezentrum ihren Platz. Im besser geschützten unteren Teil waren die Ministerien untergebracht.
Lautsprecher für die bunkerinterne Nachrichtenlage, an die jeder Raum angeschlossen war.
Seitenflur mit Zugang zum Treppenhaus. In der Anlage gab es zwei Treppenhäuser (im Bild das für die Wendeltreppe) sowie einen Aufzugschacht als Verbindung zwischen den beiden Etagen. Im Bildhintergrund links liegt die Tür zum Sandfilter, über den eine Nottreppe ins Freie führte.
Aufzug. Für den Transport großer oder sperriger Güter gab es darüber hinaus die Möglichkeit, einen Notausgang zu benutzen, der über eine Schräge ohne Treppen in den untersten Flur der Bunkeranlage mündete.
Klimatechnik, Belüftung und Filteranlage in einem Raum. Der Ausweichsitz in Alzey war in seiner Projektierung eher ein „Atombunker light“. Mit seiner Größe (Kantenlänge 20 mal 30 Meter) und dem baulich gegebenen Schutz entsprach die Mitte der 70er Jahre entworfene und bis 1981 ausgebaute Anlage längst nicht mehr den apokalyptischen Drehbüchern á la Marienthal. Dort wurde für einen Hauptzugang mehr Beton verarbeitete als in Alzey für den gesamten Bunker samt Turnhalle. Die Wandstärken des Alzeyer Bunkers betragen maximal 30 cm (zum Vergleich 11,25 Meter im Bereich des stärksten Schutzes der Hauptzugänge des Regierungsbunkers).
Technik der siebziger Jahre: Strahlenmessgerät im Technikraum der Lüftung und Klimatisierung.
Schaltschränke im Belüftungsbauwerk. Dieser Bereich wurde durch ein Mainzer Unternehmen im Herbst 1979 entworfen.
Sandbecken für die Filterung der angesaugten Außenluft mit Grobsand (im rückwärtigen Teil links der oberen Ebene).
Notausstieg über dem Sandfilterraum. Über den Schacht, der für die Luftversorgung nach außen führte, führten diese Treppen für den Notausstieg – ohne irgendwelche Deckelbauwerke oder sonstigen Schutz vor einer einfallenden Druckwelle. Die Zeichen im Ost-Westkonflikt standen längst auf Entspannung, als man den Bunker für die Landesregierung in Alzeyer Boden setzte. Das macht sich deutlich in der Architektur dieses Schutzbauwerkes deutlich.
Abstieg zur Landesregierung. Die Räume der Ministerien lagen im Untergeschoss. Interessanterweise gab es erst hier eine Dekontaminierung (Abgang rechts Richtung Dusche). Auch die Dimensionierung der Türen steht für die eher leichtere Bunkerauslegung des Alzey-Bunkers, bei der auf aufwendige und teure Hydrauliktechnik verzichtet wurde und alles im Handbetrieb zu regeln war.
Wegeplan im Untergeschoss des Ausweichsitzes der Landesregierung Rheinland-Pfalz: Raum 004 (linker Gang, dritter Raum von oben) war der Staatskanzlei vorbehalten. Einzelzimmer, Vorzimmer oder eigener Telefonanschluss für den Ministerpräsidenten? Fehlanzeige. Wohin die Reise des Landesfürsten geführt hätte, ist aus den Krisenplänen nicht mehr zu ersehen, doch hierher nach Alzey hätte dessen Reise im Kriegsfall sicher nicht geführt. Die meisten und größten Räume waren dem Ministerium für Landwirtschaft, Forsten und Weinbau vorbehalten. Im Beamtendeutsch hieß die Abordnung zu den Wintex-Übungen „Rahmenleitungsgruppe der Landesregierung Rheinland-Pfalz“, die unter das Alzey-Gymnasium entsandt wurde.
Hauptgang im Untergeschoss (Bunker im Aufbau-Gymnasium, Alzey).
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