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4 Sonderbetriebsstelle Kesseling 0

Verwaltungsgebäude der „Sonderbetriebsstelle Kesseling 0“, in dem neben einigen Büroräumen auch eine Wohnung eingerichtet war, die von 1962 bis 1994 immer besetzt war. Mitte der 80er Jahre wurden die Bürofenster zur angrenzenden Straße mit Panzerglas „aufgerüstet“. Im Garten lagen zwei Tiefbrunnen für die Wasserversorgung des Postbunkers, die insgesamt vier Tiefbrunnen und der angestaute Bach neben der Straße sicher stellten.
Hinter dem Verwaltungsgebäude und durch dieses vor neugierigen Blicken geschützt, lag der eher unscheinbare Zugang zur unterirdischen Anlage der Bundespost. Auf massive Verschlussbauwerke - wie die MAN-Tore beim Regierungsbunker - hatte man hier verzichtet.
Überwachungskameras im äußeren Zugangsbereich zum Postbunker.
Was vor dem Bunker los war, konnten die Mitarbeiter in der Anlage „live“ über zwei Monitore mitverfolgen. Direkt daneben stand der Fernseher und sorgte für mehr Abwechslung als der Blick auf das eintönige Leben vor der Tür. Der Schrank darunter ist heute Inventar der „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“ und diente der Handvermittlung in alle wichtigen NATO-Quartiere in ganz Europa, darunter Stockholm, Brüssel oder Rom.
Zufahrt in den Bunker. Wie auch am Regierungsbunker gab es hinter einem Splitterschutz die Möglichkeit, mit dem Fahrzeug direkt vor den Zugangsstollen zu fahren und dann durch ein zweites Tor diese geschützte Zone wieder zu verlassen. Rechts ging der 120 Meter lange Zuweg ab, links hingen die Telefone für die Anforderung. Auch im Postbunker gab es für die Fortbewegung Elektrokarren, deren Spuren auf dem Boden noch deutlich zu erkennen sind.
Blick auf den geöffneten äußeren Zugang, links beginnt der Weg in den Berg. Nachgerüstet wurde für die Übungen der Feuerwehr der große Ventilator, um eine ausreichende Luftversorgung im Bunker sicherzustellen.
Blick in den Zugangsstollen, der am Ende mit einem Knick nach rechts Richtung Sonderbetriebsstelle abbiegt. Der Gang ist 2,25 Meter hoch und zwei Meter breit. Doch das ist nur der sichtbare Teil, denn unter der Flurplatte liegt ein 40 cm hoher Versorgungstunnel, darunter schlummern drei Meter Stahlbeton in heimischer Erde. Nach oben ist der Zugang in alle Richtungen mit einer zwei Meter starken Stahlbetonhülle abgesichert.
Adenauers Anschluss. Heute hallen nur noch die Funksprüche der Feuerwehr durch den Berg. Doch ab 1963 kam dieser Anlage eine Schlüsselrolle zu, wollte der Bundeskanzler mit dem Rest der Welt im Kriegsfall sprechen. Der Postbunker nahm die Mehrzahl der Telefonverbindungen aus dem Regierungsbunker als Vermittlungsstelle auf und leitete sie über ein gut ausgebautes Fernmeldenetz in alle Himmelsrichtungen weiter. Später kam ein umfangreiches Richtfunknetz dazu.
Am Tunnelknick. Der Weg zum Eingangsbereich des eigentlichen Bunkerkomplexes führt nach links. Nach 30 Metern folgen die unterirdischen Tore.
Plan des Untergeschosses der Sonderbetriebsstelle Kesseling, die eigentlich im Nachbarort Staffel liegt (und zweigeschossig ausgebaut war). Der rote Punkt markiert den Zugangsbereich. Geradezu liegt der Eingang für den Normalfall, rechts die Duschen der Dekontaminierung. Auf der unteren Ebene war die technische Versorgung stationiert. So lagen im rechten Teil die Zu- und Abluftbauwerke oder die Trafo-Station. In der Mitte ließ man einen massiven Felsblock als Säule stehen, die der unterirdischen Anlage mehr Stabilität geben sollte. Im linken Flügel lagen u.a. der Kabelaufteilungsraum (ganz unten links) oder der Batterieraum. Oben links ist der Abgang des Notausganges zu sehen.
Vordere von zwei Schutztüren, die als 3-atü-Tor ausgelegt waren! Damit erfüllte die Anlage eine Minimalforderung der damaligen Zeit, war aber wie der Regierungsbunker auch für den Schutzgrad S9 ausgelegt. Doch Deutschlands Elitebunker für die Regierenden war selbst bei den kleinen Notausgängen mehrfach mit 10-atü-Toren abgesichert. Die Bundespost hatte über 30 Jahre Zeit für eine Nachrüstung, doch die Zugangsbauten blieben bis zur Außerdienststellung 1994 so erhalten und sind noch immer eingebaut. Die unterschiedliche Auslegung der Zugänge ist eine von mehreren Widersprüchlichkeiten, die den Postbunker als Vermittlungsstelle der Regierungsbunkers in die 2. Reihe versetzt. Allein, die Insassen im sieben Kilometer entfernten Ausweichsitz der Verfassungsorgane waren für die Kommunikation mit allen wichtigen NATO-Quartieren und die mit den Ausweichsitzen der Länder, mit den Luftschutzwarnämtern auf die Sonderbetriebsstelle angewiesen.
Blick durch die Zugangsschleuse und in den langen Hauptflur. Zwischen den beiden Türen liegt rechts der Zugang zum Dekon-Bereich.
Duschen für die Reinigung kontaminierter Personen, die dabei durch eine Scheibe rechts in der Wand überwacht werden konnten. Dahinter lag ein kleiner Sanitätsbereich für die medizinische Nachversorgung der atomar geschädigten Neuankömmlinge.
Blick in den Duschbereich der Dekontaminierung durch Spezialglas der Firma Schott.
Auf dem Zugang für den Normalfall. Zweites 3-atü-Tor, das in zwei Schienen oben und unten geführt wird.
Blick aus dem Innenbereich der Sonderbetriebsstelle auf den Zugang (grüne Tür). Geradezu liegt der Sanitätsbereich der Dekontaminierung, links geht es ab in den langen Hauptflur. Die Treppe führt ins Obergeschoss. Unter den herausnehmbaren Flurplatten waren die Versorgungsleitungen verlegt, außerdem armdicke, ummantelte Telefonkabel.
Im Zugangsbereich: Unter der Treppe lagen Betriebsräume für die Kühlung sowie der Umluft, geradeaus ging es in den Kabelaufteilungsraum.
Kabelaufteilungsraum im Postbunker. Hier mündeten alle Fernmeldeverbindungen vom Regierungsbunker, die aus Sicherheitsgründen fächerartig durch mehrere Abgänge aus dem Ausweichsitz Richtung Staffel verlegt wurden.
Blick durch den zweiten, 80 Meter langen Flur, rechts der Zugang in den Batterieraum, der für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung eingerichtet war und bis zum Laufen der Notstromerzeuger einsprang. Im Bildhintergrund ist der leer geräumte Kabelaufteilungsraum zu sehen.
Raum der Notstromerzeugung, für die man im Postbunker den Diesel eines U-Bootes einbaute (der bereits wieder demontiert ist). Im Hintergrund sind noch die Druckluftflaschen zum Starten des Motors zu sehen.
Raum für die Filterung der Zuluft (mit Filtern der Firma Dräger).
Wasseraufbereitung (1994).
Raum der Wasseraufbereitung nach der Demontage der Sammelbehälter (2007).
Quelle versiegt: Raum der Wasseraufbereitung ohne Technik, in dem nur noch die Zuläufe von vier Tiefbrunnen aus dem Fußboden ragen.
Weg vom Zuluftschacht Richtung Bunkeranlage. Rechts und links liegen die Sandfilterbecken.
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