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8 Ausweichsitz der Landesregierung Nordrhein-Westfalen

Ausnahmeeinrichtung Landesbunker Nordrhein-Westfalen: Der 4-etagigen Anlage kommt heute zweifelsohne eine besondere Rolle zu, will man die Geschichte des Kalten Krieges anschaulich vermitteln. Nach dem Rückzug der Landesregierung aus ihrer Notunterkunft ist hier immer noch alles so erhalten, wie es ab 1963 eingerichtet wurde. Im Bild der Zugang mit Blick auf den Raum mit dem Sandfilter.
Sandfilteranlage, die nicht nur Schadstoffe aus der Außenluft filtern sollte, sondern auch im Falle einer atomaren Explosion in unmittelbarer Nähe die Luft kühlen sollte. Im Umkreis von rund 500 Metern einer Atomwaffendetonation ging man in den 60er Jahren von rund 8.000 Grad aus, im sogenannten Nullpunkt (also dem direkten Volltreffer) von einer Million Grad. Druck und Temperatur hätten dann von der unterirdischen Anlage nichts übrig gelassen.
Erstes Zugangstor zum Landesbunker.
Zweites Tor. Die Anforderung zum Zutritt funktionierte per Knopfdruck. Die Klingel für den Bunker hing links neben der letzten Drucktür.
Die offene Bunkertür mit nachgelagerter Technik. Hier kannte man sich auch im Osten sehr gut aus, denn der Zugang zum Landesbunker der Düsseldorfer Regierung wurde seinerzeit originalgetreu auf einem Truppenübungsplatz bei Brandenburg nachgebaut. Hier konnte eine Spezialeinheit der Fallschirmjäger üben, diese Residenz zu stürmen. Selbst die Umgangsformen bei der Festnahme des Ministerpräsidenten wurden geprobt („Aktion Faustpfand“), der dann nach der Information über seine Festsetzung mit Beruhigungsmitteln medizinisch versorgt abtransportiert wurde.
Dekontaminierung. Noch immer hängen die Schutzanzüge der Bunkerbesatzung an ihrem Platz. Wären Ankömmlinge atomar verseucht am Ausweichsitz angekommen, stand eine ausführliche Bearbeitung durch die mit Anzug und Gasmaske geschützte Reinigungseinheit auf dem Programm. Die verseuchte Kleidung verschwand dann hinter der Tür unten rechts in einem Raum mit besonderer Wandstärke.
Zugang in den Bereich, der im Ernstfall Schutz bot. Links der Ein- und Ausgang, In der Mitte die Kommunikation mit dem Zugangsbereich inklusive Toröffnung, darunter das Dienstbuch, in dem alles Wichtige festgehalten wurde. Und selbst ein Aschenbecher im XXXL-Format zählte hier zur standesgemäßen Ausrüstung. Rauchen war im Bunker erlaubt, genügend Aschenbecher waren an allen Arbeitsplätzen vorhanden.
Blick aus dem Eingangsbereich in den rechten Flur. Hier lag hinter dem inneren Zugang des Dekontaminierungsbereiches (rote Tür rechts) der Sanitätsbereich, dann folgte der Polizei-Fernschreibraum. Der Ministerpräsident hatte sein Zimmer zwei Ebenen tiefer.
Aus dem Mannschaftsraum im Obergeschoss mit Blick zum Aus- und Eingang. Selbst die Mülleimer stehen im Landesbunker Nordrhein-Westfalens noch immer dort, wo sie auch vor 30 Jahren standen.
Am Ende dieses Flures führt der Notausgang aus der Anlage. Der hydraulisch angesteuerte Öffnungs- und Schließvorgang funktioniert noch immer tadellos.
Vom Hauptzugang in der oberen Ebene des Bunkers geradeaus: Hier lag am Ende des Flurs nach rund 15 Metern das Radiostudio des WDR.
Im hintersten Bereich gab es einen akustisch gut abgeschirmten Raum für Ansprachen. An der Wand hängt auch heute noch eine von rund 50 Uhren im Bunker, die kurioserweise alle zu einer anderen Zeit stehen blieben. Auch wenn der Zeitmesser heute bei der Stromversorgung nicht mehr loslegt, die restliche Technik funktioniert ohne Probleme. Nicht eine Lampe flackert oder bleibt aus, und sogar die Mikrofonanlage auf dem Tisch kann immer noch auf Sendung gehen.
Als wenn täglich immer noch etwas aus der Eifeler Unterwelt zu vermelden wäre: Stillleben in der Radiostation.
Vorratslager der Tonträger. Hier gab es zwar bis zum Ende der Liegenschaft als Ausweichsitz der Landesregierung wesentlich mehr Auswahl, aber einen Großteil haben die ehemaligen Nutzer eingepackt und mitgenommen. Die letzten Bänder sind fabrikneu und niemals benutzt!
Die BASF würde sich wundern: Auch heute liegen Garantiescheine den Hüllen bei, die durchaus berechtigen, die Ware mit Prüfungsstempel vom März 1967 zurückzusenden. Problematisch in der Argumentation: Es gibt keinen Grund zur Beschwerde, denn auch nach über 40 Jahren ist mit dem Dinosaurier des akustischen Speichermediums alles in Ordnung.
Solide Telefunken-Technik unter Tage: Hier wurde das Radioprogramm der Landesregierung zusammengestellt und ging aus diesem Raum auf Sendung.
Nicht mehr auf dem modernsten Stand der Sendetechnik, aber grundsolide und nicht klein zu kriegen: Museumsreife Einrichtung, die an jeder Ecke des Landesbunkers NRW ihren Dienst tut, wenn mal jemand vorbei schaut.
Technik im Radiostudio, die mindestens seit 1992 (dem Jahr der Außerbetriebnahme) nicht mehr lief.
Und dann das (Anfang September 2007): Einige wenige fachliche Handgriffe genügten, und alles lief wieder. Eine der spannendsten Fragen überhaupt wurde über die gute Verstärkereinheit in der gesamten Anlage lautstark beantwortet. Welches Programm hatte man für den Ernstfall zusammengestellt?
Kommunikative Technik unter sich. Gleich neben dem Radiostudio lag eine kleine Druckerei.
Und wieder ein Zeitmesser, dem irgendwann die Zeit davon lief. In der Druckerei wurden einige Uhren und Taschenlampen eingelagert.
Auch Unterlagen zur Anlage gibt es vor Ort immer noch, die zum Teil aus dem Juni 1963 datieren (eingelagert in der Druckerei).
Abgang zu den Schlafräumen (mit jeweils drei Betten übereinander) in Ebene 1.
Blick über den Flur der Unterkünfte in der obersten Etage. Hier lag auch die Krankenstation mit eigenem Behandlungszimmer und Bettenstation sowie ein Teil der umfangreichen Verbindungstechnik nach Draußen.
Der gleiche Flur (mit ausgeschalteter Beleuchtung). Fast schon makaber: Überall in der Anlage gibt es Schilder „Bitte Ruhe“ – vom Sendestudio bis zu den Unterkünften. Während vor der Tür die Welt untergegangen wäre, ging es drinnen um die Wahrung geregelter Ruhezeiten.
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