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Sonntag, 20. März 2005

Handwerkskammer Koblenz richtet Internetforum mit vielen Informationen zum ehemaligen Regierungsbunker ein

KOBLENZ. Handwerker haben ihn von 1960 bis 1972 gebaut, über 20 Jahre "in Schuss" gehalten, seit 2001 sorgen sie mit ihrer Arbeit für sein Ende: Der ehemalige "Ausweichsitz der Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland" zwischen Dernau und Ahrweiler und das Handwerk verbinden über 40 Jahre. 

Informatives aus dieser Zeit hat die Handwerkskammer Koblenz zusammengetragen und jetzt online gestellt. Unter www.ausweichsitz.de gibt es Wissenswertes zur Vorgeschichte des Bunkersystems, zahlreiche Informationen zum Alltag in der Anlage, Erinnerungen und Erfahrungen von Erbauern, Mitarbeitern wie auch Teilnehmern von militärischen Übungen sowie über 50 Fotos aus den Jahren von 1965 bis 2005.

Was sagt ein Pfarrer als Militärseelsorger seiner Einheit im Regierungsbunker, wenn es um die Frage geht, "Was mir das Leben nach einem atomaren Inferno noch zu bieten hat". Was wussten die Bauarbeiter über ihren Bauplatz "Bunker"? Was war bei den Militärübungen Auslöser des 3. Weltkrieges? Was wusste der private Wachdienst des Bunkers über das Leben hinter dem 25 Tonnen schweren Haupttor? Und welche Rolle spielt ein Bienenschwarm als Diensteintrag im eher humorlosen Amtsdeutsch des Wachbuches? So geheim die Anlage im Ahrtal war, so wenig war über das Leben, Arbeiten und Proben für den Ernstfall unter dem Schiefergebirge bekannt. Mit Ende des "Kalten Krieges" und seiner anschließenden Außerdienststellung 1997 rückte der Regierungsbunker Stücke seiner Vergangenheit heraus, doch spätestens mit Beginn des Rückbaus im August 2001 verschwand er von der Bühne der Geschichte.

Kommentare erwünscht!

Mit ihrer Berichterstattung über den Ausweichsitz für Regierung, Militär und Verfassungsorgane begann die Handwerkskammer im Sommer 1998, Wissenswertes aus Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Anlage zusammenzutragen. 2001, wenige Wochen vor dem Beginn des Rückbaus, fiel mit den ersten Filmaufnahmen der Startschuss für eine TV-Dokumentation, die 2004 veröffentlicht wurde und die ein bundesweites Echo nach sich zog. Ehemalige Bundeswehrangehörige, Wachleute, Mitarbeiter und Handwerker, die in "seiner Dienstzeit" mit dem Bunker zu tun hatten, meldeten sich bei der HwK und gaben ihre Erfahrungen und Erinnerungen weiter. "Ob der Koch von Sylt, der Pfarrer aus Bad Hersfeld oder ein Soldat, der heute in Kanada lebt - mit ihren Ausführungen haben sie dem Bunker seine Anonymität genommen", so die HwK Koblenz. Entsprechend versteht sich der Internetauftritt: Er ist ein Forum für Geschichtsinteressierte, das sich über Beiträge ständig weiterentwickeln soll. Kommentare sind eindeutig erwünscht!