Sendestelle des Regierungsbunkers mit erfolgreicher Premiere als Dokumentationsstätte
Besuchergruppe im Antennenfeld: Erläuterung der Sendetechnik über dem Bunker.
Ein Staatsgeheimnis zum Eintauchen und Kennenlernen – das war 2011 an sechs Sonntagen in der Sendestelle des Regierungsbunkers im Hardtwald von Kirspenich möglich. Über 30 Jahre war die Anlage „Geheim“, nun stand sie erstmals Besuchern offen, die zu Hunderten kamen. Ausgebuchte Führungen, zufriedene Gäste und engagierte Organisatoren – mit dieser Bilanz wechselt die Bunkeranlage als Museum des Kalten Krieges ins Jahr 2012 und wird auch dann wieder an sechs Sonntagen zwischen April und September für Besichtigungen offen stehen. Zusätzlich sind Sonderveranstaltungen geplant.
Am 8. April beginnt die Museums-Saison 2012, am 9. September endet sie.
Jeweils am zweiten Sonntag im Monat stehen die tonnenschweren Bunkertore
offen und laden ein zu einer Zeitreise durch die jungen Jahre der
Bundesrepublik Deutschland, die auch geprägt waren von der
Auseinandersetzung zwischen den Bündnissen in Ost und West. Dabei kamen
der Sendestelle des Regierungsbunkers in Kirspenich, einem kleinen Ort
in der Nähe von Euskirchen, auch in Friedenszeiten wichtige Aufgaben zu,
die von der Sicherstellung eines Polizeifunknetzes bis zum
Nachrichtenaustausch des Auswärtigen Amtes mit den Botschaften der
Bundesrepublik in aller Welt reichten. Entsprechend war man technisch
eingerichtet und auch auf einen Fernmeldebetrieb unter Kriegsbedingungen
vorbereitet.
Wege durch die Unterwelt des Hardtwaldes: Rechts ein Haupttor, links der Gang ins Bunker-Allerheiligste, den Senderraum.
Die Bunkeranlage und ihre Technik sind noch heute beeindruckende
Zeitzeugnisse jener Jahre, auch wenn die Anlage als Sendestelle durch
den Bund vor über einem Jahrzehnt aufgegeben wurde. Längst ist das Areal
verkauft und nun in Händen von Dieter Koppenburg, einem Unternehmer aus
Euskirchen. Die Idee, den Bunker für Besuche zu öffnen, entwickelte
sich parallel zum Museumszeitalter im ehemaligen Regierungsbunker an der
Ahr – sozusagen dem Mutterschiff der Satellitenstation Kirspenich. Gut
vorbereitet für die historische wie technische Dokumentation, war das
Premieren-Jahr 2011 durchweg ein Erfolg. Den wollen die Organisatoren
auch 2012 fortsetzen. Dann wird es nicht nur Führungen an sechs
Sonntagen geben, sondern auch zusätzliche Sonderveranstaltungen.
Und auch die Zusammenarbeit mit benachbarten Bunkeranlagen soll in neuer
Form im Interesse der Besucher optimiert werden. Neben dem Ausweichsitz
der Landesregierung Nordrhein-Westfalen im ca. 30 Kilometer entfernten
Urft wird intensiv an den Öffnungsplänen einer weiteren Bunkeranlage
gearbeitet, die nur 12 Kilometer von Kirspenich entfernt liegt. Ein
Ausbau des Besuchsprogramms, das nicht nur spannend ist, weil sich ein
weiteres „Staatsgeheimnis“ öffnet, sondern auch, weil alle Bunkeranlagen
über verschiedene Aufgaben im „Spannungs- und Verteidigungsfall“ die
Geschichte des Kalten Krieges dokumentieren – jede auf ihre Weise
einzigartig. Mehr Informationen dazu im Januar 2012.
Eine Übersicht zu den Besuchsterminen und Anmeldemöglichkeiten in der
Sendestelle des Regierungsbunkers, Kirspenich, gibt es im hier Internet:
Terminplanung
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