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Fünf Jahre Museum und Buchvorstellung „Plan B.“ PDF Drucken E-Mail
Montag, 04. März 2013

Feier in der "Dokumentationsstätte Regierungsbunker" mit 200 Gästen

Dr. Hans Walter, Michaela Karle, Jörg Diester, Jürgen Freitag, Dr. Wilbert Herschbach, Hans Jürgen Below und Heike Hollunder (von links) bei der Buchvorstellung von „Plan B.“

Fast 200 Gäste, viele neue Informationen zu den beiden deutschen Regierungsbunkern in Ost und West wie auch ein Rück- und Ausblick auf die Arbeit der „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“, die am 1. März 2008 eröffnet wurde – das war der Samstagabend mit seinen zwei Veranstaltungen, die beide ausgebucht waren. Unterhaltsam und spannend wurde in die Zeit des Kalten Krieges entführt. Zeitzeugen aus Ost und West waren nach Ahrweiler gekommen und gestalteten am Originalschauplatz Regierungsbunker den 5. Geburtstag der Dokumentationsstätte wie auch die Buchvorstellung von „Plan B. – Bonn, Berlin und ihre Regierungsbunker“. Das neue, 272 Seiten starke Buch (478 Fotos und Dokumente) kann ab sofort bestellt werden: www.plan-b-bunker.de.

„50 Besucher im Monat und wöchentlich zwei Stunden Öffnungszeit nannte man uns damals als Szenario für das neue Bunker-Museum“, begrüßte Dr. Wilbert Herschbach, 1. Vorsitzender des Heimat-Vereins „Alt-Ahrweiler“ die Besucher der Buchvorstellung am fünften Jahrestag der Dokumentationsstätte. Vor ihm saßen mehr Gäste, als man vor einigen Jahren Bunkerbesucher für einen ganzen Monat angekündigt hatte. „390.000 Menschen aus aller Welt sind es nach fünf Jahren und für 2013 liegen uns bereits heute feste Buchungen von 15.000 Besuchern vor!“ Eine Erfolgsgeschichte, mit der niemand rechnen konnte und die den Heimatverein als Träger der Dokumentationsstätte vor einige Herausforderungen stellte, den Betreiber und seine Mitarbeiter mit dem Erreichten aber auch stolz machen kann.

Gut besuchte Geburtstagsfeier: Die Dokumentationsstätte feierte ihr 5-Jähriges mit einer Gesprächsrunde, in die sich Ost und West gleichermaßen einbrachten und die gut beim Publikum ankam.

Zum Erfolg hat die historische Aufarbeitung und Vermittlung an die Besucher maßgeblich beigetragen: Der Regierungsbunker wird eingeordnet in nationale und internationale politische Rahmenbedingungen und die jeweilige Epoche der Bundesrepublik. Das kommt beim Publikum nicht nur gut an, sondern hat der Dokumentationsstätte auch den Ruf einer fundierten, geschichtlichen Auseinandersetzung verschafft.

Dabei ist die Aufarbeitung nie an einem Endpunkt angekommen. Mitarbeiter der Dokumentationsstätte selbst haben diesen Prozess über Jahre in Gang gehalten und sich im Austausch mit Zeitzeugen und Archivarbeit eingebracht. Netzwerke wurden aufgebaut und der Kreis der Unterstützer reicht heute weit über das Ahrtal hinaus. So konnte jüngst im Rahmen einer Gästeführerschulung die aktuelle Ausweichsitzplanung der Bundesregierung vermittelt werden – ein neuer Aspekt bei den Führungen im Regierungsbunker, der seit Jahren durch Besucher immer wieder angesprochen wurde. Bundesämter und Bundesministerien haben sich in diesen „Wissenszugewinn“ eingebracht – wie auch in die jüngste Publikation „Plan B. – Bonn, Berlin und ihre Regierungsbunker. Ein Ost-West-Dialog zum Kalten Krieg“.

Nicht nur das Buch und seine Inhalte bieten Spannendes, Informatives, Unterhaltsames und reihenweise bislang nicht veröffentlichte Fakten aus den Geheimarchiven in Ost und West. Auch die Konstellation der beteiligten Autoren ist ein Novum und verspricht ausgeglichene Betrachtungsweisen. Mit Wolfgang Schubert und Dr. Hans Walter bringen sich die Ingenieure ein, die östlich und westlich des Eisernen Vorhangs die Regierungsbunker planten und bauten.

Jürgen Freitag (bis 1990 stellvertretender Bauwerkskommandant im DDR-Regierungsbunker) und Jörg Diester bearbeiteten gemeinsam den Themenbereich „Spionage/Spionageabwehr“. Als Autoren der Bücher „Honeckers geheimer Bunker 5001“ (DDR-Regierungsbunker) und „Geheimakte Regierungsbunker“ (BRD-Regierungsbunker) können beide auf umfangreiches Wissen um die Staatsgeheimnisse in Ost und West zurückgreifen und haben ihre Erkenntnisse abgeglichen und ausgewertet – schließlich in einem Kapitel gemeinsam zusammengestellt.

Michaela Karle, Politologin und Historikerin, übernahm die historische Grundanalyse des Kalten Krieges und überträgt dabei auch Einzelaspekte auf Projektierung, Bau und Betrieb der Regierungsbunker. Hans Jürgen Below, Geschäftsführer der herausgebenden „Verlagsanstalt Handwerk“ lobte diese Ausarbeitung als „plastisch, unterhaltsam und gut verständlich. Es ist das ideale Rüstzeug für den Geschichtsunterricht, denn der Beitrag ist keine trockene Materie, sondern macht Spaß beim Lesen und Lernen!“

Spaß machte die Vorstellung von „Plan B.“ auch Autoren, Mitarbeitern und Besuchern: Unterhaltsam, nachdenklich und informativ nahmen die Vortragenden die Gäste dieses Abends mit in den Bunkeralltag der DDR oder der Bundesrepublik, gingen auf Gemeinsames und Unterschiedliches ein. Der anschließende Dialog mit dem Publikum beantwortete nicht nur Fragen, sondern zeigte auch, dass man mit der Gesprächsrunde, moderiert durch Museumsleiterin Heike Hollunder, den richtigen Weg bei der Themenvermittlung gefunden hatte.