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Regierungsbunker im filmischen Rampenlicht PDF Drucken E-Mail
Freitag, 07. November 2014

„Geheimakte Regierungsbunker – der Film“ wird am 21.11. in Ahrweiler vorgestellt

Zu den sicherlich ungewöhnlichsten Dreharbeiten ging es 2005 mit einem Boot samt technischer Ausrüstung durch die rückgebauten und gefluteten Stollen des Regierungsbunkers.

Der ehemalige Regierungsbunker im Ahrtal steht im Mittelpunkt einer neuen Film-Dokumentation, die am 21. November um 18 Uhr in der Ahr-Akademie, Bad Neuenahr-Ahrweiler, vorgestellt wird. Zu sehen ist eine Zeitreise, die mit dem zweiten Weltkrieg beginnt und durch vier Jahrzehnte Kalter Krieg führt, schließlich über die Jahre der Bunker-Auflösung (1998), den Rückbau (ab 2001) und die Eröffnung der Dokumentationsstätte (2008) berichtet. Damit liegt erstmals eine Film-Chronik vor, die mit historischem Tiefgang und bisher nie gezeigten Bildern einen umfassenden Beitrag in der Aufarbeitung dieses bundesgeschichtlich wichtigen Ortes leistet. Die 80-minütige Dokumentation „Geheimakte Regierungsbunker – der Film“ kann ab sofort bei der HwK Koblenz ( Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können ) bestellt werden.

„Es wirkte dort alles düster, selbst wenn das Licht an war“, erinnerte sich Annemarie Renger an ihre Bunkertage im Oktober 1966. Die SPD-Abgeordnete (und spätere Bundestagspräsidentin) nahm als Mitglied des Notparlaments an einer NATO-Übung teil, in deren Verlauf der dritte Weltkrieg durchgespielt wurde. Mit ihr am Besprechungstisch in 100 Metern unter der Erdoberfläche: Ernst Benda (CDU; späterer Bundesinnenminister) und Wolfram Dorn (FDP; später Staatssekretär im Bundesinnenministerium). Alle drei sprachen für die nun vorliegende Filmdokumentation erstmals über das, was sie 1966 in den Tiefen der Ahrberge erlebt haben.

Dreharbeiten in der noch intakten Kommandozentrale (Bauteil 2, 2001).
Dreharbeiten in der noch intakten Kommandozentrale (Bauteil 2, 2001).

Draußen, vor den tonnenschweren Bunkertoren, waren Journalisten und Fotografen wie Jupp Darchinger oder Michael Preute (beide arbeiteten für den „Spiegel“) in Stellung gegangen, um dem „bundesdeutschen Staatsgeheimnis Nummer 1“ Informationen abzuringen … wie auch die DDR-Spionage, für die unter anderem Dieter Popp arbeitete. Auch diese Zeitzeugen kommen im Film zu Wort und berichten über ihre Erinnerungen und Erfahrungen an und mit dem Regierungsbunker. Das 17 Kilometer lange Tunnellabyrinth offenbart dabei starke Anachronismen zwischen Eigendarstellung und Außenwirkung: Die Bonner Verantwortlichen in Ministerien und Ämtern drückten jeder Aktenseite einen „Geheim“-Stempel aufs Papier, während im Ahrtal, in der internationalen Presse wie auch den Unterlagen der DDR-Spionage längst Fakten zum Bunker genannt wurden. Wie die Familien der verantwortlichen Planer im Bundesinnenministerium damit umgingen, wer das überhaupt war – auch das zeigt der Film „Geheimakte Regierungsbunker“, der sich namentlich an das bereits vorliegende Buch von Jörg Diester anlehnt, der als Redakteur und Mitarbeiter der Handwerkskammer Koblenz auch die Inhalte der Film-Dokumentation verantwortet.

Dreharbeiten zwischen Abrissmaschinen und Bauschutt (2003, Bauteil 1).
Dreharbeiten zwischen Abrissmaschinen und Bauschutt (2003, Bauteil 1).

In die Auswertung fließen zahlreiche Informationen und Dokumente ein, die bislang nicht für eine öffentliche Auswertung zur Verfügung standen. So gibt es erstmals Informationen zu den „gescheiterten Verkaufsbemühungen“ des Bundes 1998, zu Hintergründen des Rückbaus ab 2001 wie auch zur Entstehung der „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“, in der seit Eröffnung 2008 mehr als 500.000 Besucher begrüßt werden konnten.

Der Eintritt zur Filmvorführung am 21.11. um 18 Uhr in der Ahr-Akademie, Wilhelmstraße 20 in 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, ist kostenlos, die Besucherzahl auf 80 Personen beschränkt. Um Anmeldungen wird gebeten: Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können

Bestellungen der Dokumentation „Geheimakte Regierungsbunker – Der Film“ (Länge 80 Minuten; Preis 20 Euro) bei der HwK Koblenz, Tel.: 0261/ 398-161, Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können , www.geheimakte-regierungsbunker.de