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Funkfinger ausgepackt PDF Drucken E-Mail
Dienstag, 04. Oktober 2005

Unterirdisches Bauwerk zur Notverbindung wird von Technik befreit

Foto: Unterirdisches Bauwerk zur Notverbindung wird von Technik befreit.
Foto: Unterirdisches Bauwerk zur Notverbindung wird von Technik befreit.

Nach einem atomaren Schlagabtausch sollte er die Verbindung in die Welt wieder herstellen: Gut isoliert und in Stahl und Beton unter der Erde eingepackt, hätten schwere Motoren am Bauwerk 197 einen 15 Meter langen "eisernen Funkfinger" in den Himmel über dem Regierungsbunker ausgefahren. Jetzt haben ihn die Rückbauer ausgepackt.

Es war die direkte Verbindung, die von oben kommend über 100 Meter geradewegs im Bauteil 4 des Bunkerteils Ost bei den Fernmeldern endete: Über einen 30 cm messenden Kabeltunnel wurde der Anschluss an die Welt sicher gestellt. Im Außenbauwerk 197 endete der mehrsträngige Anschluss. Gut 10 Meter unter der Oberfläche gab es einen Maschinenraum, in dem sich die Wege der Nachrichtenverbindungen teilten. Der Großteil führte zum sogenannten Antennenfeld - fünf Masten, die über 200 Meter entfernt in 20 Meter Höhe Kabel zur Funkübermittlung führten. Ein Kabelstrang mündete in dem unterirdischen Raum in ein Bauteil, das hinter einer runden Stahlplatte lag. Schräg zur Erdoberfläche eingebaut befand sich hier der Funkfinger: Fünf Meter lang und dreiteilig. Hydraulisch konnte er auf eine Gesamtlänge von 15 Metern ausgefahren werden. Doch zuvor musste ein gut 20 cm starker, tonnenschwerer Stahldeckel geöffnet werden. Die großzügig dimensionierte Konstruktion war zusätzlich von Innen mit Isoliermaterial ausgekleidet. So sollte die Hitzeeinwirkung nach einer Atomwaffen-Explosion auf die Technik unter Tage verhindert werden. Für den Antrieb des Stahldeckels war extra gesorgt: Die Technik hatte ihren eigenen Schutzraum.