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Mit dem Bagger durchs Museum PDF Drucken E-Mail
Mittwoch, 07. Februar 2007

Umbauarbeiten am und im Ostteil haben begonnen

Aufbruchstimmung im Ostteil: Für die Einrichtung des Museums werden in den kommenden Monaten umfangreiche Bauarbeiten durchgeführt.

"Das öffentliche Interesse ist groß. Besucheranfragen erreichen uns fast täglich", freut sich Dr. Wilbert Herschbach, Vorsitzender des Heimatvereins "Alt Ahrweiler" auf die Zeit, wenn sich die Tore zum Museum "Dokumentationsstätte Kalter Krieg" öffnen werden. Doch bis dahin - anvisiert wird die Eröffnung für Herbst 2007 - schlendern nicht Besuchergruppen aus dem In- und Ausland durch den östlichen Teil des Regierungsbunkers, sondern rattern kleine Bagger durch die Flure, werden Wände entfernt, der Fußboden aufgesägt. Während die vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung ausgeschriebenen Umbauarbeiten laufen, bereitet sich auch der örtliche Heimatverein als Betreiber des künftigen Museums auf seinen Bunker-Alltag vor. Die betreuende Mannschaft wird zusammengestellt, hinter dem "Eisernen Vorhang" schaut man beim ehemaligen Widersacher, wie hier Bunker und Museum unter einen Hut gebracht wurden.

Erfahrungen mit den Wegen unter den Ahrbergen gibt es bereits dank des Nachbartunnels: Im Silberberg betreibt der Verein die Tunnel-Gedenkstätte "Die Stadt im Berg" und erinnert hier an den Ausweichsitz der Ahrweiler Bürger während alliierter Bombenangriffe im 2. Weltkrieg. Dieser Teil vermittelt Einblicke in den Ist-Zustand vor über 60 Jahren. Einen Zeitsprung können Besucher dann im Tunnel nebenan machen, müssen dafür aber die Wege über die Weinberge einschlagen, denn einen Durchgangsbetrieb wird es - dank der Sprengungen nach dem Krieg - nicht geben. Das Bunkermuseum bietet dann die 60er und 70er Jahre, verpackt in ein Außenbauwerk und ausgestattet mit Technik der Moderne.

Aufbruchstimmung

Aktuell herrscht im Museumsteil Aufbruchstimmung - und das im doppelten Sinne. Die Arbeiten gehen voran, was den Einsatz von Baumaschinen beinhaltet, die ihre Spuren hinterlassen. Bauteile der Technik haben zwar den Rückbau überstanden, doch trotz ihres musealen Zustandes werden sie aktuell endgültig entfernt. Und so liegen etliche Ventile, Rohrleitungen oder Kabelkästen auf den Fluren herum und warten auf ihre letzte Fahrt Richtung Ausgang. Brandschutzmaßnahmen werden umgesetzt, Kabelstränge gezogen und für einen größeren Raum, in dem Besuchergruppen über ihre Umgebung informiert werden können, mussten Wände des ehemaligen Dekontaminierungsbereichs im Innenteil der Anlage weichen. Ein kleiner Wermutstropfen, stand doch dieser Bereich trotz einer ausgeklügelten Planung für eine kuriose Panne während der Bauzeit: Verseuchte Bunkerbesucher hätten sich erst im Innenteil der Anlage einer gründlichen Behandlung unterziehen können - in direkter Nachbarschaft der Belüftungsanlage. Damit wären radioaktiver Staub oder Spuren chemischer Kampfstoffe im gesamten Bauteil 1 verteilt worden. Der Planungsfehler wurde korrigiert und im einst freien Tunnelquerschnitt vor dem letzten Drucktor der Entseuchungsbereich ein zweites Mal eingerichtet.

Nach rund 200 Metern auf dem Hauptgang ist Schluss mit der Museumsmeile. Einen Blick in die Tiefe des Kuxberges können Besucher von einer Plattform werfen, die momentan vergrößert wird. Bis hierhin reicht bereits auch wieder die Stromversorgung des Komplexes, der für die Öffentlichkeit geöffnet wird.