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Fototermin tief im Berg PDF Drucken E-Mail
Montag, 10. Januar 2005

Ehemalige Mitarbeiter des Regierungsbunkers besichtigen ihren einstigen Arbeitsplatz

Foto: Für 16 der einst fast 150 technischen Mitarbeiter war der Fototermin die erste Visite am ehemaligen Arbeitsplatz 'Regierungsbunker' seit Beginn des Rückbaus im August 2001.

KOBLENZ/AHRWEILER. Die Rückbauarbeiten im Inneren des ehemaligen Regierungsbunkers zwischen Dernau, Marienthal und Ahrweiler sind abgeschlossen. Das 19 Kilometer lange Tunnelsystem ist bis auf den blanken Beton "besenrein" geräumt. Davon konnten sich jüngst einige ehemalige Mitarbeiter des seinerzeit größten europäischen Bunkers bei einem Fototermin in der Anlage überzeugen, zu dem die Handwerkskammer Koblenz im Rahmen ihrer Dokumentation über den "Ausweichsitz der Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland" eingeladen hatte.

Handwerklich ging es dabei nicht nur vor der Kamera zu - das technische Personal bestand überwiegend aus Handwerkern - auch hinter der Kamera stand mit Fotografenmeister und Staatspreisträger Werner Baumann ein Handwerker.

Für einige der einst fast 150 technischen Mitarbeiter war der Fototermin die erste Visite am ehemaligen Arbeitsplatz seit Beginn des Rückbaus im August 2001, grundsätzlich war es das erste Wiedersehen im Kollegenkreis nach dem Aus des Regierungsbunkers überhaupt. Doch die Erinnerungen an die Anlage unter den Weinbergen hat mit der Realität nichts mehr zu tun: Es gibt weder Strom - und damit kein Licht - noch Wege, die durch die Anlage führen. Die gesamte Technik - von der Großküche über die Belüftungsanlagen bis zu den Diesellagern und Notstromaggregaten - wurde im Laufe der vergangenen drei Jahren demontiert. Die Zwischendecken und Bodenplatten sind verschwunden und mit ihnen die Gänge durch den Bunker. Da, wo früher die gewaltigen Tore die Anlage in fünf autarke Bereiche trennten, befinden sich heute knapp zwei Meter hohe Trennwände im unteren Rund der Tunnelröhre. Bei den Fotoarbeiten im Berg ein zusätzliches Problem, denn auch diese musste die fast 100 Kilogramm schwere Ausrüstung "nehmen".

Mit dem Fototermin setzt die Handwerkskammer Koblenz ihre Dokumentation über den Schutzbau im Ahrtal fort, der mit einer filmischen Dokumentation aus den Jahren 2001 bis 2004 im Herbst vergangenen Jahres zu einem ersten Ergebnis führte. Insgesamt 70 Minuten Film berichten über die Vergangenheit im Bunker, ergänzt um Erinnerungen von Zeitzeugen. Mit einem zusätzlichen Fotoarchiv mit mehr als 100 Bildern bietet die DVD (40 Euro inkl. Verpackung, Versand und Mwst.) tiefe Einblicke in den Dienst-Alltag der Anlage während der Bauzeit 1960 bis 1972 sowie aus den Jahren als Regierungsbunker bis 1997. Die Berichterstattung der HwK wird mit dem Ende der "Rückbauarbeiten" im Außenbereich 2006 abgeschlossen.