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Drei „Eifel-Bunker-Tour“en 2012 im März, Juni und Oktober PDF Drucken E-Mail
Dienstag, 22. November 2011

Historisch, technisch, spannend: Zwei Regierungsbunker an einem Tag erleben

Teilnehmer der „Eifel-Bunker-Tour“ bei ihrem Besuch im Ahrweiler Regierungsbunker, der am Vormittag besichtigt wird.

Die „Eifel-Bunker-Tour“ lädt auch 2012 an mindestens drei Sonntagen zu einer Zeitreise der besonderen Art ein: Am 25. März, 24. Juni und 28. Oktober werden im Rahmen eines Tagesprogramms die Regierungsbunker des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen in Ahrweiler und Urft besucht. Die beiden Anlagen sind auf ihre Weise einzigartige Zeugnisse des Kalten Krieges und spiegeln die politische Denkweise in Zeiten der atomaren Abschreckung wieder. Die „Eifel-Bunker-Tour“ erklärt die Anlagen, aber auch die Überlegungen der Regierenden und die historischen Umstände, die den Bau dieser Bunker erst möglich machten.

Ein bisschen Kernwaffen-Routine

Den jüngsten Besuchern der „Eifel-Bunker-Tour“ bietet der Veranstalter eine spezielle Kinderführung an (6 bis 10 Jahre; Mindestteilnehmerzahl 5). Die führt als Schnitzeljagd durch den Bunker der Landesregierung Nordrhein-Westfalen und schaut auch im Radiostudio des WDR vorbei.

Ein bisschen Routine ist eingezogen im Umgang mit Atomwaffeneinsätzen auf das Ruhrgebiet – das lässt der Leuchttisch mit taktischer Karte in „Ebene -2“ deutlich erkennen. Denn der Rotstift hat im ehemaligen Ausweichsitz des Landes Nordrhein-Westfalen deutlich Spuren hinterlassen. Hier wird auf beeindruckende Weise erklärt, wie die Kernwaffendetonation „D 0012“ weiter bearbeitet wird, die im Raum Duisburg registriert wurde. Windgeschwindigkeit und Abtriebsrichtung bestimmen den Verlauf der roten Linien, die nun die äußeren Grenzen des Fallouts-Trichters darstellen. Nach der Übernahme der Daten durch die Besucher in die Karte wird alles wieder gelöscht – auch die nächsten Gäste sollen zu ihrem Einsatz kommen. Doch trotz Reinigungsmittel und Lappeneinsatz hat diese Bunker-Einlage nach mehr als zwei Jahren Führungen ihre Spuren hinterlassen: Ein roter Schatten liegt auf der Karte – fast schon sinnbildhaft für das, was hier auch den Teilnehmern der „Eifel-Bunker-Tour“ erklärt wird. Das Ruhrgebiet und angrenzende Großstädte sind nicht mehr zu retten und bei der Evakuierung der Bevölkerung überlegt man ganz genau, was man in der Kürze der Zeit noch bewirken kann. So bekannt das für die Gästeführer sein mag, so beeindruckend und neu ist es für die Teilnehmer der „Eifel-Bunker-Tour“.

Das gilt auch für die Eindrücke, mit denen sich die Tour-Gäste von Ahrweiler Richtung Urft mit dem Bus auf die Reise machen: Denn bevor es an den Kartentisch tief in der Eifel geht, lädt der ehemalige Bunker der Bundesregierung in die Tiefen der Eifelberge ein. Fast 100 Meter unter dem Kuxberg endet die Führung. Die ursprüngliche Größe des Bunkers lässt sich beim Blick in die kilometerlangen Tunnel erahnen – eines der Superlativ-Gefühle, die dieser Tag bringt.

Bunker-Tandem begeistert

Den Regierungsbunker eingenommen: Besucher der „Eifel-Bunker-Tour“ in der Kommandozentrale, von der aus alle Türen und Tore des Bunkers gesteuert wurden.

Und genau diese Mischung ist es, die am Ende der „Eifel-Bunker-Tour“ so begeistert: Dort die endlos scheinende Größe und tonnenschwere Tore des Bonner Regierungsbunkers, im Ausweichsitz der Düsseldorfer Landesspitze das feine Räderwerk einer ausgeklügelten Organisation für den Kriegs- und Krisenfall. Alles ist an seinem Platz und die Anlage wirkt unberührt. Die 20 Jahre nach ihrer Außerdienststellung sind scheinbar spurlos an den Lagezentren, den Vermittlungsstellen und Unterkunftsräumen vorbeigezogen. Ganz anders in Ahrweiler, wo man über fünf Jahre mit schwerem Baugerät „aufgeräumt“ hat und von der einstmals 17,3 Kilometer langen Bunkeranlage nur 203 Meter für die Dokumentationsstätte erhalten wurden.

Dem Erfolg des Museums hat das allerdings nicht geschadet: Im November 2011 wurde der 300.000ste Besucher begrüßt. Und auch in Urft ist der Andrang riesengroß. Dabei unterscheiden beide Bunkeranlagen nicht nur ihre Größe und der Zustand. Der wesentlich kleinere Bunker der nordrhein-westfälischen Landesregierung zieht seine Besucher in den Bann, wenn sie in die Rolle des Mitarbeiters eines Krisenstabes schlüpfen und aus diesem geheimen und geschützten Ort das Chaos eines 3. Weltkrieges in den Griff bekommen sollen.

Das Bunkertandem „Regierungsbunker – Landesbunker“ in Ahrweiler und Urft ist eine ideale Partnerschaft: Rückzugsräume für einen Extremfall, die Besuchern der „Eifel-Bunker-Tour“ auch 2012 offen stehen.

Aktuell sind diese Termine geplant: 25. März, 24. Juni und 28. Oktober; Dauer jeweils von 10 bis 17 Uhr. Start- und Zielpunkt ist die Dokumentationsstätte Regierungsbunker, Am Silberberg 0, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Im Preis von 48 Euro (Ermäßigungen 40 Euro, Kinder bis 16 Jahre 32 Euro; Familienkarte 120 Euro) sind die Führungen in den beiden Bunkeranlagen (jeweils 2 Stunden), der Bustransfer mit Filmvorführung (über den Regierungsbunker Ahrweiler) sowie die Verpflegung enthalten. Bei Anmeldungen von mindestens fünf Kindern unter 10 Jahre wird auf Wunsch eine spezielle Kinder-Tour angeboten.

Wichtiger Hinweis: Die Tiefsttemperatur im Bunker liegt bei 8 Grad - um geeignete, warme Bekleidung wird gebeten. Die Besucherzahl ist pro Tour begrenzt auf 50 Personen – eine vorherige Anmeldung ist erforderlich.

Weitere Informationen und Anmeldungen:

Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V.
Telefon: 02641/ 91 71 75
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oder

www.eifelbunkertour.de