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WDR: Regierungsbunker bei „Geheimnisvolle Orte“ PDF Drucken E-Mail
Mittwoch, 07. Januar 2015

Aufwendige und umfangreiche Dreharbeiten im Bunker und mit Zeitzeugen

WDR-Vormarsch: Seit Eröffnung der Dokumentationsstätte 2008 wurde erstmals ausführlich im entkernten Bunkerbereich gefilmt, zu sehen am 24. April in „Geheimnisvolle Orte“.

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) ist im Rahmen seiner Reihe „Geheimnisvolle Orte“ im Regierungsbunker angekommen. Das Team um Autor Dr. Florian Huber hat sich in das ehemalige Staatsgeheimnis mit aufwendiger Aufnahmetechnik vorgearbeitet und nahm sich viel Zeit für die Dreharbeiten und bei den Gesprächen mit Zeitzeugen. Und auch der „dunkle Bereich“ wurde ausgeleuchtet: Nach vielen Jahren war der rückgebaute Bunkerbereich wieder Kulisse von Filmaufnahmen. Am 24. April 2015 soll die 45-minütige WDR-Produktion auf Sendung gehen.

Früher stand hier eine Telefonzelle, nun ein TV-Team: ein Kameramann und sein Assistent, eine Tontechnikerin und Autor Huber teilen sich den Platz im Bauwerk 146, um dem Wasserzufluss am Übergang des Notausgangs „Kratzemich“ hinein in den Bunker alles abzugewinnen, was der optisch und akustisch so hergibt. Selten kommt hier jemand vorbei, schon gar nicht mit Tonangel, Lichtarsenal, TV-Kamera und Stativ. Stundenlang sind Huber und sein Team im Regierungsbunker unterwegs – von der Wache im Zugangsbereich Ost-West bis ins Bundeskanzleramt (Bauwerk 6) und durch diverse Seitenstollen. Der Autor kennt Filme und Fotos vom Zustand, bevor der große Rückbau kam. Insofern weiß er um die historische Dimension des Betons und arbeitet sich akribisch durch das, was vom Bunker blieb.

Gegenlicht in der entkernten Hauptröhre des Regierungsbunkers: Am Ende leuchtet die Museumbeleuchtung, vorne Redakteur Florian Huber.

Dabei bringt Florian Huber selbst interessante biografische Fixpunkte mit: Beim NDR war er Kollege von Edith Beßling, die 2001 den einzig wertvollen Beitrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zum Regierungsbunker produzierte. Ein Standort von Hubers Geschichtsstudium, neben Deutschland: Orlando in Florida. Ausgerechnet dorthin, so hat es Journalist Michael Preute vor 30 Jahren beschrieben, sollte die Bundesregierung im Ernstfall evakuiert werden. Das Land verlassen und den Regierungsbunker links liegen lassen – Huber geht für seine Arbeiten zu „Geheimnisvolle Orte“ auf Gegenkurs und rückt tiefer als jedes andere TV-Team der vergangenen Jahre im Bunker ein.

Dreharbeiten für „Geheimnisvolle Orte“ im rückgebauten Teil des Regierungsbunkers.

Seit Eröffnung der „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“ im Frühjahr 2008 wurde zwar weltweit über das deutsche Ausnahmebauwerk im Ahrtal berichtet, wobei überwiegend das Museum mit seiner Einrichtung im Mittelpunkt stand. Nun darf es durchaus auch etwas mehr sein und die ARD setzt einen markanten Kontrapunkt – mit großem technischen Aufwand gedreht und akribischer Hintergrundrecherche untermauert. Die Sichtweise auf diesen „Geheimnisvollen Ort“ – man darf aus vielerlei Gründen gespannt sein auf das Endergebnis. Am 24. April 2015 soll es um 20.15 Uhr im WDR zu sehen sein.