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Unterwegs im Ausweichsitz PDF Drucken E-Mail
Mittwoch, 07. Februar 2007

Schöner, übersichtlicher, informativer: Internetauftritt umfangreich überarbeitet

Unterwegs im Ausweichsitz: Fast 50.000 Internetnutzer drehten in den vergangenen 12 Monaten ihre Runden im virtuellen Ausweichsitz und surften dabei durch rund eine Million Seiten.
Unterwegs im Ausweichsitz: Fast 50.000 Internetnutzer drehten in den vergangenen 12 Monaten ihre Runden im virtuellen Ausweichsitz und surften dabei durch rund eine Million Seiten.

Seit März 2005 online, wurden die Internetseiten von www.ausweichsitz.de nach fast zwei Jahren jetzt umfangreich überarbeitet. Eine neue Gestaltung, verbesserte Bedienbarkeit wie auch aktualisierte Inhalte bieten Einblicke in ein Kapitel deutscher Geschichte, das als „Hardware“ über Jahrzehnte seine Spuren im Ahrtal hinterlassen hat.

Die entsprechende Software soll 2007 stärker in den Fokus rücken – auch das wird sich im virtuellen Ausweichsitz niederschlagen. Fragen zur Vor- und Entstehungsgeschichte und die anschließende Umsetzung stehen hierbei im Mittelpunkt und werden erstmals überhaupt tiefe Einblicke in die Vita eines Bauwerks bieten, deren überwiegender Teil als „Verschlusssache“ zu keinem Zeitpunkt im öffentlichen Rampenlicht stand. Die Beantwortung von Fragen zur ministeriellen Planung weit in das Anfangsstadium Anfang der 50er Jahre, die wichtigsten Eckpunkte und Geschehnisse der Bauzeit bis hin zu deren Finanzierung bieten Überraschendes, Kurioses, oft Ernüchterndes, immer wieder Neues zum Thema „Kalter Krieg“ rund um das Bauwerk, das als letzte Möglichkeit zur Durchsetzung politischer Ziele im Kriegsfall erdacht wurde. Damit verbinden sich zwangsläufig tiefe Einblicke zum Umgang der Regierung mit diesem unliebsamen Zeitfenster, das gleichsam für das (erfolglose) Ende politischer Arbeit steht.

Zeitreise zurück zur Stunde Null

Die Aufarbeitung und Rückkehr zur Stunde Null – sie spannt den Bogen zur Museumsinstallation (2007) und den pädagogischen Mehrwert der geplanten Dokumentationsstätte: Es geht um den „Kalten Krieg“. Der ist uns erspart geblieben – nicht aber der Bunker. Fassungslos standen seit der Außerdienststellung (1997) die wenigen „zugelassenen“ Besucher im rückgebauten Labyrinth und fragten sich genau wie die nicht weniger wenigen „zugelassenen“ Übungsteilnehmer in den Jahren zuvor (seit 1966), wie sich diese eigenwillige Festung im Ahrtal breit machen konnte. Informationen waren (naturgemäß für ein Staatsgeheimnis) Mangelware.

Doch immerhin: Der Regierungsbunker und seine schleierhafte Vergangenheit bewegten sich vom Kreis eingeweihter Geheimschutzträger der 50er und 60er Jahre über vergatterte Mitarbeiter und hochrangige Ministeriale und Militärs in der Folgezeit bis zu den ersten Journalistenrunden 1998 Richtung vorsichtiger Transparenz. Wirklich aufgearbeitet wurde die Geschichte bisher allerdings nicht.

Doppelt hält besser - gleich zweigleisig sollen diese Informationslücken 2007 geschlossen werden: Teil zwei der Film-Dokumentation zum Ausweichsitz der Verfassungsorgane ist größtenteils „im Kasten“ und wird zeitnah mit einem umfangreichen Buch über die „VS-Akte Marienthal“ erscheinen. Der Weg dahin wird durch die virtuelle Welt begleitet – unter www.ausweichsitz.de wird es in den kommenden Wochen neue Rubriken zum Museum (Eröffnung für Herbst 2007 geplant) wie auch die neuen Publikationen geben.

Damit setzt die Handwerkskammer Koblenz eine kleine Internet-Erfolgsgeschichte um ein Bauwerk fort, das nicht nur in ihrem Kammerbezirk liegt, sondern auch enge Verbindungen zu Handwerkern nachweist. Sowohl in der Planung (sogar einer der verantwortlichen Architekten war gelernter Zimmermann ...), der Bauzeit (rund 20.000 Arbeiter, die meisten aus dem Handwerk), bei Wartung und Betrieb, schließlich beim Rückbau hat das Handwerk seine Spuren hinterlassen. Fast 50.000 Internetbenutzer haben sich in den vergangenen 12 Monaten unter www.ausweichsitz.de über den real existierenden Bunker und seine Geschichte wie auch damit verbundenen Geschichtchen informiert. 2 Mio. Seitenzugriffe seit der Einführung vor knapp zwei Jahren sprechen für sich – das Thema ist mit seiner Hardware zwar weites gehend aus der Realität verschwunden, doch das Interesse daran ist nach wie vor hoch.

Um das Wissen um die gesamte Anlage in dem Teil, der als Museum seine Pforten öffnen wird, dokumentarisch zu bewahren, arbeitet die Internet-Redaktion eng mit dem für die Dokumentationsstätte zuständigen Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ zusammen.