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Hinweise! - Fragen?

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Martin    27 Oktober 2011 11:56
Sehr geehrte Redaktion,

erst einmal ein Kompliment zur gelungenen Präsentation Ihrer Website, jetzt zu meiner Frage.

Der AdV hatte bei jedem Hauteingang eine Eingangsverteidigung. Ich habe jedoch bei keinem Ausweichsitz der Länder eine solche Eingangsverteidigung sehen können. Zwar ist z.B. der Ausweichsitz des Landes NRW James-Bond-mäßig getarnt, aber wie wäre der Ausweichsitz des Landes NRW gegen z.B. Fallschirmjäger der NVA verteidigt worden?
Antwort der Redaktion Antwort der Redaktion:
Hallo,

Eine Nahverteidigung hätten – auch bei Objekten wie dem Ausweichsitz NRW – Sicherungskräfte im Umfeld der Bunkeranlagen übernommen. Dazu zählten für Ahrweiler gleich mehrere Dienste: Die Bundeswehr für die militärische Verteidigung (mit 500 Plätzen auch im Innenteil des AdVB im Bauteil 5 untergebracht; zusätzliche Stationierung von Einheiten im Außenbereich und Aufbau des Notflughafens für die Luftverteidigung auf der A61), die Bonner Feldjäger für die Kontrollen der Eingangsbauwerke (im Belegungsfall; mit Abrücken der Regierung Weiterführung der Bonner Aufgaben am AdVB), der Bundesgrenzschutz für die Bewachung (im Friedensfall Zugänge; im Kriegsfall Innensicherung der Anlage) und Polizeikräfte für die Absicherung der Zufahrtsstraßen und Kontrollen/Sicherung der „Bannmeile“. Insofern ist die Bewachung solcher Anlagen grundsätzlich geregelt – für den Regierungsbunker im Ahrtal verständlicherweise etwas umfangreicher als für eine Landesregierung. Doch auch in Urft (Ausweichsitz NRW) gibt die Struktur der Außenbereiche Hinweise auf die Objektbetreuung. So liegt der Hubschrauberlandesplatz ca. 200 Meter entfernt oberhalb der Anlage auf einem Plateau und zählt damit auch zum zu sichernden Bereich. Also wären auch hier Bewachungskräfte um den Bunker in Stellung gegangen um zu verhindern, dass ein potentieller Feind in die Nähe der unterirdischen Anlage kommt. Die NVA ihrerseits bereitete sich mit dem Luftsturmregiment 40 auf die Eroberung von Spezialbauten vor und sollte, so beschreibt es das Handbuch „Aktion Faustpfand“, möglichst früh Regierungen auf dem Gebiet der Bundesrepublik festsetzen bzw. festnehmen. Mitarbeiter der Staatssicherheit haben bestätigt, dass neben einer Eroberung die Belagerung solcher Anlagen ein wichtiges Ziel war und man in erster Linie die Nachrichtenkanäle zerstört hätte. Tatsächlich gibt es in den Unterlagen der HVA (Hauptverwaltung Aufklärung) eine detaillierte Aufstellung von Nachrichtenanlagen für Regierungsbunker wie die Sendestelle in Krekel (Ausweichsitz NRW) oder Kirspenich (THW3; Ausweichsitz des Bundes). Soweit die Theorie ...

Thomas Becker    21 August 2011 19:00
Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Abend (Kinonacht am Bunker 20. August 2011; Anmerkung der Redaktion)! Allerdings hat er das "klamme" Gefühl um Sinn und Zweck der Anlage nur noch bestärkt, wurden doch Theorien, die bislang eher als Gerüchte durch die Öffentlichkeit gingen, quasi zur Gewissheit: Einmal, dass der Bunker in keinster Weise "Atombombensicher" war (EMP, Druckwelle), und (daraus fast resultierend) dass er im Ernstfall wohl gar nicht belegt worden wäre. Ein gigantischer teurer "Dummy" im Kalkül des Kalten Krieges - nicht mehr und nicht weniger.

Und: Weltpolitisch sicher unbedeutend, aber wie mögen sich die Personen heute fühlen, die den Großteil ihres Arbeitslebens dieser Bunkeranlage gewidmet haben, die mit "ihrem Bunker" verwachsen sind, und die sich am Ende sicherlich mehr oder weniger getäuscht fühlen - um es mal vorsichtig auszudrücken.
Antwort der Redaktion Antwort der Redaktion:
Hallo,

zunächst Danke für das Lob für die "Kinonacht am Bunker" - sie hat Gästen wie auch Veranstaltern sehr viel Freude bereitet und war sicher ein Event, das lange in guter Erinnerung bleibt ... und auch im kommenden Jahr mit neuen filmischen Inhalten und in erweitertem Rahmen mit anschließender Gesprächsrunde stattfinden wird. Denn das haben wir nach Ende der Filmvorführung deutlich erfahren dürfen/müssen: Es gab erheblichen Redebedarf. Beim nächsten Mal werden wir den Teilnehmern die Möglichkeit bieten, sich auszutauschen und auch in den Dialog mit Zeitzeugen zu treten. In jedem Fall ist es ein motivierendes und auch zufriedenstellendes Echo, wenn wir Gäste in der Dokumentationsstätte begrüßen dürfen, die sich so intensiv mit dieser Seite des Kalten Krieges auseinander setzen und dann auch von Zeitzeugen hören, wie die betreffenden Ereignisse (wie der Bunkerbau und die Übungen im Bunker) von ihnen eingeschätzt wurden, heute eingeschätzt werden.

Ronny Hoch    12 August 2011 14:14
Sehr geehrte Damen und Herren,

am Mittwoch den 9.8.2011 besuchte ich die Dokumentationsstätte und bin immer noch zutiefst beeindruckt. Die Erfahrung, das Ausmaß ... einfach das Ganze hat mich sehr beeindruckt. Der Fleiß der Mitarbeiter und die Liebe für's Detail finde ich hervorragend! Die Dokumentationsstätte war darüber hinaus auch Startpunkt meiner Wanderung über den Rotweinwanderweg. Gerne wollte ich auch die ehemaligen Haupteingänge Marienthal besichtigen und war sehr verwundert, dass man diese "suchen" muss. Auch der Ausgang Dernau musste gesucht werden. Verschiedene Eingänge und wahrscheinliche Eingänge habe ich auch gesehen, konnte diese aber nicht zuordnen. Sehr gerne hätte ich einen "Wanderweg" von der Dokumentationsstelle über den Berg, vorbei an der ein oder anderen Entlüftungs- Fluchtwegstelle gesehen. Diese würde ich sehr gerne nutzen. Als ich nach weiteren Recherchen am PC zuhause feststellte, das an der "Bunten Kuh" ein Notausgang sein soll, habe ich mich fast schon geärgert, das hier drauf nirgendwo ein Hinweis zu finden ist. Nun will man sicherlich nicht die Natur schädigen und "wild" suchen, daher fände ich (falls ein Wanderweg nicht machbar sein sollte) zumindest eine "Karte" sehr interessant und würde auch eine entsprechende Ausschilderung sehr begrüßen. Ich freue mich auf den nächsten Besuch des Objekts und werde so oder so versuchen, noch mehr zu "erleben".

Vielen Dank
Antwort der Redaktion Antwort der Redaktion:
Hallo,

die Beschilderung hin zu den Außenbauwerken ist tatsächlich mangelhaft, kann aber durch die Dokumentationsstätte nicht vorgenommen werden, da dies weder in ihrer Zuständigkeit liegt noch dies juristisch möglich ist. Wir werden aber diesen Hinweis an die zuständige Verwaltung weitergeben. Eine "online-Karte" wäre eine Lösung und wir werden diese Idee aufgreifen und es anbieten - inkl. Fotos vom damaligen und heutigen Zustand, denn wenn man vor den Erdhaufen im Gelände steht, bekommt man größtenteils gar nicht mit: "Ziel erreicht".


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